tête à tête im Atelier

No 8
Isabel Amann
2024
No 7
Andrea Brandis
2023
No 6
Tine Kaiser
2022
No 5
Bruno Zaid
2021
No 4
Bernd Schneider
2020
tete a tete
No 3
Anne Korek
2019
teteatete
No 2
Stefan Krüger
2018
teteatete
No 1
PiCtosh
2016

„tête à tête im Atelier“ ist eine jährlich stattfindende Ausstellungsreihe. Im Rahmen jeder Ausstellung präsentiert ein Künstlerkollege im Dialog mit Mireille Jautz eine projekthafte Arbeit.

Anne Korek
Grafikerin
mit Mireille Jautz

Volver – Zurückkehren

Anne Korek und Mireille Jautz ließen sich durch einen Film inspirieren, der bei beiden Künstlerinnen in der Sammlung steht. Der Film ist ein tragikkomischer Spielfilm des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar.

Die Arbeit von Anne Korek:
„Auf der Suche nach Ikonen“
Mischtechnik

„Der Zweck einer Ikone ist, Ehrfurcht zu erwecken und eine … Verbindung zwischen dem Betrachter und dem
Dargestellten zu sein.“ (Quelle: Wikipedia) Der Film ist für sie eine Filmikone.
Ein Kunstwerk, welches sie Ehrfurcht lehrt und sie in seinen Bann zieht.
Die Grundlage sich künstlerisch an diesen Film anzunähern, waren Filmstills. Manchmal brauche sie Abstand zum Thema, hier aber habe sie die Nähe / die Vergrößerung gesucht.
Herangezoomt, bekamen die Requisiten,Details, Gesten und die Augenblicke für sie eine neue besondere Aufmerksamkeit.
Sie legte sie frei von Ihrem Umfeld,mischte sie mit ihren visuellen Empfindungen neu, vervielfältigte
und brachte sie wieder und wiederholt in Beziehung/Berührung zueinander.
So entstanden ihre persönlichen Ikonen: alltäglich, profan und emotional.

Die Arbeit von Mireille Jautz:
„Zurück KEHREN – Hervor KEHREN“
12 Holzplatten graviert, Besen

Sie war faziniert von der Solidarität und die Gemeinschaft der Frauen im Film. Stellvertretend zeigt sie hier zwölf unterschiedliche Frauen und Mädchen, die etwas unter den Teppich kehren oder etwas unter dem Teppich hervorkehren. Sie sind Stellvertreterinnen für weibliche Geheimnisse, gebrochene Tabus, aufregende Vertuschungen und ausgehaltene Gewalt. Versteckt oder ans Licht gebracht, das liegt im Auge des Betrachters.
Die Verdrängung als Strategie oder die Auflösung durch Verarbeitung.
Im Film werden Morde, Missbrauch, Lebenslügen über Generationen weitergegeben und unter den Teppich gekehrt. Am Ende kehrt die Vergangenheit zurück.
Mireille Jautz gravierte Umrisse von Frauen in 120 Jahre gelagertes Hirnholz. Wertvolle Hölzer wie Buchsbaum, der sehr lange Zeit braucht zum wachsen und sehr dicht ist. Die Oberfläche wurde mit einer Diamantenspitze geöffnet und mit einer blau gefärbten Masse wieder verschlossen.
Den Gravierungen stellt sie einen einfacher Besen gegenüber, der durch seine Gestaltung zu einem Sinnbild für jede Frau wird. Der Besen als Werkzeug, bekommt die Macht „Zurück zu KEHREN“ bzw. „Hervor zu KEHREN“.